Wenn große Mädchen reiten wollen

Hier sammle ich meine Wiedereinsteiger-Erfahrungen mit Pferden 🙂 (2012)

08. September
Reitausflug mit Ishestar auf Island
Es gefällt mir und klappt so gut dass ich wieder anfangen will.

Ein Islandpferdehof wird gesucht. Die kleinen stämmigen Pferdchen mit dem Nähmaschinengang haben es mir angetan. Sie haben außerdem eine praktische Größe fürs Satteln und Aufsitzen 😉
(Gut dass ich weder besonders groß noch besonders schwer bin)

23. September
meine erste Stunde nach 22 Jahren Pause!
Ich bin sehr aufgeregt. Gemeinsam mit der Reitlehrerin hole ich Mökkur von der Weide; putzen darf ich, satteln und trensen macht sie, zeigt mir aber im Schnellverfahren wie es geht. Es ist eine Longenstunde vereinbart, um meinen Sitz etc. zu überprüfen, aber nach einigen Gleichgewichtsübungen kommt die Longe ab und dann reite ich frei durch die Halle. Ein bisschen Theorie wird abgefragt, eine oder zwei erste Hufschlagfiguren geritten, und dann ist die halbe Stunde auch schon vorüber.

25. September
2. Reitstunde: erste Gruppenstunde!
Hatte Blika, die wohl ein bisschen faul ist und außerdem sehr gern einfach das macht, das die anderen gerade tun. Also bei traben auf langer Seite zu früh antraben (trotz parieren) und zu früh aufhören (trotz treiben). tststs.
Also, im Gegensatz zum Mökk musste ich der Dame schon ziemlich im Maul ziehen (was mir ja leid tut). Aber Gewicht und Schenkel brachtens irgendwie nicht. Parade Halt ging gar net 😦 (naja, außer einmal, dann standen wir in einer Ecke…).
Zusätzlich bin ich durch meine Unkenntnis der Bahnfiguren manchmal auch noch falsch geritten. Und durchs X wollte sie partout nicht gehen, die ganze Stunde ist sie gerade mal zweimal über die Stangen gestolpert, sonst immer schön ausgewichen. Blika wollte wohl net so wirklich noch eine zweite Stunde, hab sie schwitzend übernommen.
Blogeintrag zur ersten und zweiten Stunde

29. September
3. Reitstunde: wieder allein, wieder Mökkur, perfekt! (& Anstrengend! Leichttraben ohne Steigbügel) 🙂

03. Oktober
ab jetzt immer in der Gruppe unterwegs, diesmal mit Tvista: „wieder eine kleine Zicke wo es immer hieß „du musst sie treiben!“ ;)“

5. Oktober
Bakkus:  tolles Pferd, aber recht stur
Ging zwischendurch nicht richtig Trab (sondern Schweinepass?).
Er ließ sich nicht immer lenken (wenn die anderen ganze Bahn mussten, kann er doch net Zirkel gehen…), aber insgesamt war es nicht schlecht. Nach der Stunde war er nur noch am Fressen und seiner Box interessiert, er ließ sich nicht mal gscheit putzen und wollte bei mir schauen ob ich wirklich nix in der Reithose stecken hab. *g*

14. Oktober
Diesmal nur zu zweit in der Stunde, ein Mädchen auf Bakkus und ich auf Mökkur. Julia war unsere Ersatz-Reitlehrerin, da fast der ganze Hof in Semriach beim Turnier war.
Die Gelegenheit, dass wir so viel Platz hatten wurde genutzt: nach dem Aufwärmen ging ich einen verkleinernden Zirkel, damit sich Mökk schön biegt – das hat auch wirklich gut funktioniert. Er geht sehr schön an den (meinen) Hilfen 🙂
Als Krönung versuchten wir dann noch in der Halle zu galoppieren, für mich war es das erste Mal und obwohl es nur ein paar Sprünge waren, war ich sehr stolz auf mich. Vor allem dass ich Mökk ohne Gerte angaloppieren konnte. Dass der Galopp dann verhungert ist, lag einfach daran, dass ich nicht wusste wie ich weitertreiben kann *g*
Zu guter Letzt trabten wir vor dem Strecken lassen und abreiten dann noch etwas, und beim über die Stangen traben stolperte mein Wallach und ich stieg beinahe über seinen Kopf hinweg ab.
Blogeintrag

17. Oktober
Eine Stunde mit dem Jungspund Gusti
Für mich war es eine Übung im sich-durchsetzen, da der junge Wallach (7) sich schon auf dem Putzplatz nicht so ganz benommen hat. Er wanderte immer hin und her, beim Hufe auskratzen lehnte er sich an der Stange an, so dass er den Huf nicht heben musste.
Beim Reiten war er mal ein Pferd das ich bremsen musste anstatt treiben, es war auch sehr lustig ihn zu reiten. Aber da er etwas flotter unterwegs war, hatten wir dauernd den Hintern eines anderen Pferdes vor uns, und abwenden ließ er sich nur wenn er wollte, sonst machte er auf U-Hakerl. Das ging so weit, dass die Reitlehrerin ihn sich mal vorknöpfte. Das war echt lustig: sie sitzt auf und geht mit ihm in den Zirkel, was er auch brav gemacht hat, woraufhin sie mich ganz triumphierend von oben herab (vom Pferd) anschaut.
Nachdem sie sich mit Gusti aber hinter ein anderes Pferd klemmte, wollte der nicht mehr wenden und hat sich wieder nur gebogen. Jetzt durfte ich mich freuen. 😀

21. Oktober
Ich durfte mir diesmal mein Pferd aussuchen und wählte Mökkur.
Irgendetwas hat aber an meiner Spannung an dem Tag überhaupt nicht gepasst, ich wackelte die ganze Zeit mit den Unterschenkeln und brachte irgendwie keinen gescheiten Sitz zusammen. Als ich die Steigbügel vorn überschlagen sollte (heißt: ohne reiten) ging es dann besser.

24. Oktober
Ich hatte wieder Bakkus, und obwohl ich nur ein paar Minuten vor der vollen Stunde ankam, ging sich Satteln und Trensen ganz gut aus 🙂
Der Herr stand mit ganz neuen Schuhen auf dem Platz (also ersparte ich mir das Hufe auskratzen). Die Stunde selbst war sehr unspektakulär, die anderen Mädels in der Gruppe waren alle von der Kategorie „laufender Meter“, also noch ziemlich klein (ca. 6-8?). Bakkus trabte wieder nicht immer ganz richtig, fühlt sich immer etwas eigenartig an. Dafür trabte er aber schön aus dem Stand an!

26. Oktober
Zum Nationalfeiertag das Jubiläum: die zehnte Reitstunde 🙂
Heute ging es mit Blikka in eine Gruppe von sehr fortgeschrittenen Reiterinnen – ich bin nach wie vor Anfänger und leide auch nicht unter Größenwahn, aber das ergab sich so. Während die anderen drei tölteten, trabte ich halt und bei Schenkelweichen ging ich Zirkel.
Schenkelweichen sollte/durfte ich auch versuchen und für ein paar Schritte klappte das auch. Aber da muss man soviel gleichzeitig machen, da muss ich noch sehr viel üben. 🙂
Blikka war am Beginn der Stunde entrüstet dass sie als einziges Pferd in der Halle bleiben musste, so dass ich mit ihr im Kreis spazieren gehen musste, damit sie mir nicht davon und den anderen hinterher stürmt.
Abgesehen davon war sie recht brav, aber wieder ein Pferd wo ich mich noch mehr durchsetzen muss. Was das betrifft bin ich echt eine Null…

03. November
Ganz allein stand ich heute auf der Liste und neben meinem Namen stand Blikka. Die kenne ich ja mittlerweile auch schon recht gut. Nachdem ich sie in ihrem panierten Zustand auf dem Stutenauslauf erkannt und nach einer Runde „Fang das Pferd“ auch mit Halfter und Strick versehen hatte, ging es in einen kleinen Putzmarathon.
Die RL fragte dann ob ich denn an einem Ausritt statt einer normalen Hallenstunde interessiert wäre – natürlich war ich das 🙂
So ging es dann zu zweit rund um den Hof mit Schritt, Trab und einem kurzen Galoppstück (das erste Mal richtig galoppiert, wenn auch in einem gemütlichen Tempo) und es kam sogar die Sonne raus. War wirklich perfekt 🙂

11. November
Mit den Reitstunden war ich schon am Pausieren, damit mir so kurz vor der Großen Reise auch ja nichts mehr passiert, aber den Vorschlag vom Einsteller mit den Haflingerdamen eine Runde zu drehen, konnte ich dann doch nicht abschlagen. So kam es zum zweiten Ausritt meines Lebens, zwar unter Aufsicht, aber trotzdem … es war respekteinflößend. Ein bisschen wurde auch galoppiert, obwohl ich aber gar nicht das Kommando („die Hilfe“) dazu gegeben hatte, dass hatte der Einsteller gleich für beide Pferdchen übernommen, ohne Warnung. Frech das. Es klappte aber alles vorzüglich, bis zu dem Zeitpunkt wo wir uns wieder dem Stall und dem Zuhause zuwandten. Ab da hatte meine Mara keine Bremse mehr. Dass ich sie auch abwenden hätte können kam mir nicht in den Sinn, und so hoppelte ich im Trab (immerhin nicht Galopp) nach Hause. Nix passiert, kein Drama, aber eine Landesstrasse entlang auf einem halb-durchgehenden Pferd. Nun ja.

Danach folgte (nicht deswegen) eine lange Pause, zuerst eroberte ich Neuseeland (und Australien und Shanghai) und dann war Weihnachten. Im Jänner wollte ich eigentlich wieder in den Sattel, dieser Plan wurde aber durch die Übernahme eines Projektes vereitelt. Daher gab es eine ungewollte und nicht geplante Pause von immerhin 8 Monaten, bevor ich im Juli wieder auf dem Isländerhof aufschlug (nicht wörtlich).

3 Gedanken zu „Wenn große Mädchen reiten wollen“

    1. Vielen Dank für das Kommentar – die Einträge sind von vor vier Jahren (2012) – ich nehme an die Tvista hat sich etwas weiter entwickelt! In dieser angesprochenen Stunde musste/sollte ich laut Reitlehrerin eben treiben, das kann schon mal vorkommen 🙂
      Viel Spaß dir noch beim Reiten auf den tollen Isis!

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